2014


Aufbau einer Druckerwerkstatt

Schlossdirektor Thomas Knechtel und Schlossvereinschef Peter Friedrich zeigten sich sichtlich erfreut. Kein Wunder, hatten sie doch gerade einen 10.000-Euro-Scheck entgegengenommen.

"Endlich können die Bauarbeiten beginnen", so Knechtel. Ab nächstem Jahr nämlich sollen in der Spielkartenabteilung des Altenburger Schlossmuseums nicht mehr nur Exponate ausgestellt werden. Besucher können dann auch ihre eigenen Spielkarten drucken. Der moderne Besucher wolle nicht nur Betrachter sein, "Interaktivität heißt das Zauberwort", so Knechtel. Viele Museen gehen schon einen ähnlichen Weg.

Erkannt haben das die Verantwortlichen auf dem Altenburger Schlossberg. In zwei bisher kaum genutzten Räumen des Museums sollen Atelier und Druckerwerkstatt entstehen. Nach der Fertigstellung wird dort eine Tief- und Hochdruckpresse ihren Platz haben. Damit können Besucher Kupferstiche oder Holz- und Linolschnitte selber herstellen. Neben den Pressen sind zudem Waschmöglichkeiten, Regale und Arbeitsflächen geplant. Dafür stehen 100.000 Euro aus dem Regionalbudget für die Einrichtung bereit. Die sind voraussichtlich auch nötig. Denn: Das Museum muss alles neu anschaffen.

Für die notwendige Renovierung der Räume habe das Geld nicht mehr gereicht, so der Schlossverwalter. Mit dem gestern überreichten Scheck könne mit der Sanierung nun aber zügig begonnen werden. Für die spätere Nutzung soll eine Zwischenwand entfernt und das bereits anteilig vorhandene Parkett in der gänzlich neu entstehenden Werkstatt verlegt werden.

Für die Bauarbeiten stehen insgesamt 25.000 Euro zur Verfügung. Neben dem gestern von Vertretern der Bürgerstiftung Altenburger Land - vertreten durch Uwe Buchheim, Bernd Wannenwetsch und Raik Romisch - überreichten Geld fließen 10.000 Euro aus dem Erlös des vorjährigen Benefizballes auf dem Schloss, veranstaltet von Lions Club und Schlossverein, in das Vorhaben. Weitere 5.000 Euro kommen direkt vom Schlossverein.

Mit der Druckerwerkstatt will das Schloss eine konzeptionelle Lücke schließen und den Bezug zur Gegenwart herstellen. Denn die historische Ausstellung zur Kartenmacherei zeigt die Herstellung vor dem 18. Jahrhundert.

Die Idee zur Gestaltung der neuen, interaktiven Werkstatt kam von Knechtels Bruder Stefan, einem freischaffenden Künstler und Grafiker. Das Angebot soll sich vor allem an Reisegruppen und Schulklassen richten. Möglich seien Kurse und Workshops. Rund 50 000 Besucher kommen jedes Jahr in das Schloss- und Spielkartenmuseum der Skatstadt - und können sich ab nächstem Jahr auch ihre eigenen Karten drucken. Das soll die Bekanntheit ebenso steigern wie die Attraktivität.



Quelle: Residenzschloss Altenburg, Osterländer Volkszeitung - Fotos: Osterländer Volkszeitung, privat