2025


Tisch aus dem Blauen Salon der Herzogin Agnes von Sachsen-Altenburg

Die aus Mahagoniholz gefertigte, kreisrunde Tischplatte sitzt auf einem konisch zulaufenden, godronierten Fuß, der seinerseits auf einer, von Löwentatzen getragenen, dreipassigen Standfläche ruht. Mahagoniholz, das im 19. Jahrhundert zu den kostbarsten Hölzern zählte, wurde seit den 1720er Jahren aus der Karibik, seit den 1760er Jahren auch aus Honduras nach Europa importiert. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als der Tisch gefertigt wurde, war die Verwendung von Mahagoni längst nicht mehr auf adelige Kreise beschränkt. Vielmehr schmückten damals auch Angehörige des Großbürgertums, ihr Wohnumfeld mit Mahagoniarbeiten, um so ihren finanziellen Status und gesellschaftlichen Stand zu demonstrieren. Auch der Stil des Tisches lässt für sich genommen nicht darauf schließen, dass es sich um eine Arbeit für einen adeligen Auftraggeber handeln könnte. Dessen ungeachtet belegt ein Inventaraufkleber auf der Unterseite der Platte eindeutig, dass es sich um ein Stück aus dem Bestand des Altenburger Schlosses handelt. Durch Archivrecherchen ließ sich ermitteln, dass das Möbel ursprünglich in den Wohnräumen der Herzogin Agnes stand, die sich im Erdgeschoss des Schlosses fanden. Auch ein historisches Foto, das die originale Aufstellung zeigt, ließ sich finden. Der Tisch stand einst im sog. Blauen Salon der Herzogin, dem zur Stadt hin befindlichen Eckzimmer, in dem heute Teile der Spielkartensammlung gezeigt werden.

Im Rahmen des Masterplans für den Altenburger Schlossberg ist angedacht, das Spielkartenmuseum im Prinzenpalais einzurichten. Die dann freiwerdenden Räume im Schloss sollen genutzt werden, um erstmals auch die Lebenswelten der weiblichen Angehörigen des Herzoghauses zu erzählen. Als originaler Teil der einstigen Ausstattung soll dann auch der Tisch an seinem angestammten Platz ausgestellt werden.

Der Tisch wurde im Februar 2025 vom Altenburger Schlossverein für das Schloss- und Spielkartenmuseum angekauft.

Der Altenburger Schlossverein stellte 2959 € für den Erwerb des Tisches zur Verfügung.


Quelle: Residenzschloss Altenburg