2015


Erwerb einer Vase

Nicht nur die Kollegen des Schloss- und Spielkartenmuseums, sondern ganz besonders die Besucher des Altenburger Residenzschlosses dürfen sich über eine außergewöhnliche Schenkung freuen. Der Kunsthändler Frank Kühne aus der gleichnamigen Kunsthandlung mit Sitz in Dresden schenkte dem Museum eine repräsentative Vase aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Vase hat einen direkten Bezug zu Altenburg und dem ehemaligem herzoglichen Haus. Auf dem Vasenkörper sind in feinster Malweise eine Altenburger Schlossansicht und der Kronprinz Georg von Hannover dargestellt. Georg war seit 1843 mit Prinzessin Marie von Sachsen Altenburg verheiratet. Als letztes Königspaar regierten beide von 1851 bis 1866 das Königreich Hannover. Auch die Prinzessin Marie ist auf einer gleichgeformten Prunkvase dargestellt. Dieses Stück konnte nach einem Anfang des Jahres getätigten Spendenaufruf des Museums erworben werden. Altenburger, Unternehmen der Region und zahlreiche Besucher des Museums hatten mit ihrer finanziellen Unterstützung das Anliegen befördert, die Vase für die Altenburger Sammlung zu erwerben. Kaum stand der Spendenaufruf in den Medien, wurde über die Sendung "Kunst & Krempel" bekannt, dass es im sächsischen Freiberg offensichtlich ein Pendant zu der Vase gibt. Sie stand nun vor einigen Wochen zum Verkauf und fand in dem Dresdner Kunsthändler nicht nur einen Käufer, sondern zugleich einen Mäzen, dem es wichtig ist, beide Vasen im Residenzschloss Altenburg vereint ausgestellt zu wissen. Die beiden Vasen verweisen nicht nur mit ihren Porträts und den Schlossansichten auf den Altenburger Bezug. Inschriften erinnern an die revolutionären Ereignisse im Jahr 1848 und den Einmarsch der hannoverschen Truppen in Altenburg.
Die Vasen stammen aus der preußischen Porzellanmanufaktur Nathusius in Althaldensleben. Die sehr feine polychrome Malerei stammt von dem Porzellanmaler Wilhelm Ramm, der häufig für das Königshaus Hannover arbeitete. Für die Porträts dienten Ölgemälde des Münchner Malers Joseph Karl Stieler als Vorlage. Mit Sicherheit entstanden die beiden Prunkstücke in königlichem Auftrag. Wie lange sie sich an welchem Ort gemeinsam befunden haben, ist derzeit nicht bekannt - umso erfreulicher, dass sich nun ein "Happyend" im Altenburger Schloss fügt und die zwei Vasen in den herzoglichen Wohnräumen Aufstellung finden.


Quelle: Residenzschloss Altenburg, Foto: privat