Ausfahrt nach Rudolstadt (Heidecksburg und Schloss Schwarzburg)


Mit unserer Ausfahrt am 17. September 2011 begaben wir uns diesmal in das einstige Regierungsgebiet der Grafen von Schwarzburg-Rudolstadt. Zunächst führte sie uns auf Schloss Heidecksburg in Rudolstadt, das zu den prächtigsten Barockschlössern Thüringens gehört. Von Museumsdirektor Herrn Dr. Unbehaun erfuhren wir viel Wissenswertes zur Schlossbaugeschichte, besichtigten die fürstlichen Repräsentationsräume und die Bildergalerie, die u.a. auch ein Bild von Caspar David Friedrich beinhaltet.

Natürlich ist es ein Muss für jeden Besucher der Heidecksburg, sich Zeit zu nehmen für die Ausstellung „Rococo en miniature“. Gerhard Bätz und Manfred Kiedorf erschufen mit ihren Königreichen Dyonien und Pelarien in den letzten fünfzig Jahren Miniaturbauten samt detailreichem Innenleben im Maßstab 1:50. Fünf Schlösser mit Tausenden von Einzelfiguren und Einrichtungsgegenständen begeistern den Betrachter.

Nach der Weiterfahrt durch das landschaftlich reizvolle Schwarzatal erreichten wir unser nächstes Ziel – Schwarzburg. Frisch gestärkt durch ein Mittagessen im Hotel „Weißer Hirsch“ wurden wir von einem Mitglied des Fördervereins Schloss Schwarzburg zu einer Führung empfangen. Zunächst onnten wir das noch im Ausbau befindliche Zeughaus betreten.

Mit großzügiger finanzieller Unterstützung des Fördervereins wird es seit 2007 saniert.

Die Waffensammlung aus dem Zeughaus befindet sich derzeit noch auf der Heidecksburg, überwiegend magaziniert und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll die national bedeutsame Sammlung wieder an ihrem ursprünglichen Ort präsentiert werden. Damit wäre dieses Gebäude das einzig erhaltene, freistehende Zeughaus Deutschlands, dessen ursprüngliche Einrichtung rekonstruierbar ist.

An die Besichtigung des Zeughauses schloss sich die Begehung der Baustelle Schloss Schwarzburg an. Es gehörte bis 1940 zu den imposantesten Schlossanlagen Deutschlands. Seine nahezu tausendjährige Geschichte fand ein abruptes Ende, als innerhalb von zwei Jahren die Nationalsozialisten das Gebäude als Reichsgästehaus umnutzen wollten und 1942 eine Ruine hinterließen.

Bis zur hundertjährigen Wiederkehr der Vertragsunterzeichnung der Weimarer Verfassung in Schwarzburg 2019 soll das Gebäude für eine neue Nutzung wieder entstehen, kaum vorstellbar beim gegenwärtigen Zustand.

Der Kaisersaal von Schloss Schwarzburg zeigt sich bereits wieder in seiner alten Pracht.


Quelle: Chronik Schlossverein - Fotos: privat