Konzert mit Ari Babachanov


Ari Babachanov präsentiert Shashmaquam

 Einladung in die Schmidtsche Villa zum Erleben von immateriellem Weltkulturerbe

Der Altenburger Schlossverein lädt gemeinsam mit der Freien Grundschule Altenburg am 6. Februar 2014 um 19 Uhr zu einem außergewöhnlichen musikalisch-literarischen Abend in die Schmidtsche Villa ein. Der seit mehr als ein Dezennium in Leipzig lebende jüdische Künstler Ari Babachanov  präsentiert zusammen mit seiner Tochter Susanna eine uralte orientalische Form der Improvisationsmusik, den Shashmaquam. 2003 wurde der Shashmaquam ins immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen und steht seitdem unter ganz besonderem Schutz der UNESCO.

Außergewöhnlich wird der Abend aber nicht nur durch die zu erwartende musikalische Exotik, sondern allein durch die heutzutage für sich schon sensationell wirkende Tatsache, dass sich ein Jude für die Bewahrung eines Erbes einsetzt, das eigentlich aus der islamischen Welt stammt. Es wurzelt dort in bestimmten geistigen Strömungen, die stark von Mystik und Spiritualität geprägt sind. Doch wenn solch ein jüdisch-muslimischer Dialog heute – leider - auch als außergewöhnlich wahrgenommen wird, so ist er das keineswegs immer und allerorten gewesen. Vielmehr haben Juden und Muslime in der Vergangenheit in vielen Gegenden der Welt friedlich zusammengelebt und auch zusammengearbeitet. Zum Beispiel waren es am Hofe des Emirs von Buchara vorzugsweise Juden, die den Shashmaquam zu Gehör gebracht haben. Bei Said Alim Khan, dem letzten Emir von Buchara, der bis 1920 regiert hat, war es der Großvater von Ari Babachanov. Er hat diese Improvisationskunst dann in seiner Familie weitergegeben. Heute gilt sein Enkel Ari Babachanov als der letzte Kenner der gesamten Überlieferung jener bedeutenden Musiktradition. Deshalb sieht er es auch als eine innere Verpflichtung an, den Shashmaqam denen zurückzugeben, die ihn hervorgebracht haben. Mit viel Engagement macht er muslimische Tadshiken und Usbeken mit diesem großen musikalischen Erbe vertraut.

Auch diese interessanten Hintergründe und Zusammenhänge spielen in der Veranstaltung eine Rolle. Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Katrin Löffler macht damit vertraut und Anne Breitbarth rundet den orientalischen Abend ab, indem sie aus   stimmungsvollen Reisebeschreibungen über Buchara aus dem 18. und 19. Jahrhundert vorliest.

Ganz am Ende erwartet die Besucher noch eine kleine kulinarische Überraschung.

Dr. Bernd Landmann 

Traditionelle Musik aus Buchara- musikalisches Weltkulturerbe

Für den 6. Februar 2014 hatten die Freie Grundschule Altenburg und der Altenburger Schlossverein e.V. zu einem außergewöhnlichen musikalisch-literarischen Abend eingeladen.

Der jüdische Künstler Ari Babachanov präsentierte zusammen mit seiner Tochter Susanna eine uralte orientalische Form der Improvisationsmusik, den Shashmaquam, der 2003 ins immaterielle Weltkulturerbe aufgenommen wurde.

Im bis auf den letzten Platz gefüllten Vortragsraum erlebten die Besucher einen wunderbaren Abend. Der Künstler Ari Babachanov wurde mit viel Beifall und Standing Ovations bedacht.

Für die Besucher gab es noch eine besondere kulinarische Überraschung – orientalische Linsensuppe und extra aus Israel eingeflogenen koscheren Rotwein. Alles in allem ein sehr gelungener Abend.


Quelle: Chronik Schlossverein - Fotos: privat