2018


Großformatiges Leinwandbild

Im Bestand des Schloss- und Spielkartenmuseums befindet sich ein großformatiges Leinwandbild‚ welches mittig den im Sarg aufgebahrten sächsischen Kurfürsten Johann Georg l. (gestorben 1656) darsteIlt. ln einer Schriftkartusche wird der Lebensweg des Fürsten beschrieben. Zur Seite des Sarges sind der Kurfürstenhut, Mantel und Kurschwert drapiert.

Derartige Totenporträts gehören zur Erinnerungskultur und reihen sich ein in vergleichbare DarsteIlungen in ehemaIigen ernestinischen und albertinischen Residenzen (z.B. Schloss Augustusburg  Zeitz). Dieses Gemälde befand sich seit dem 17. Jahrhundert bis ca. 1974 in der AItenburger Schlosskirche. Es existiert dazu ein Pendant — es steIlt die zweite Gattin des Kurfürsten, MagdaIena Sibylla (gestorben 1659) dar. (Dieses Gemälde konnte bereits in zurückliegender Zeit restauriert werden.) Die beiden Persönlichkeiten sind die Eltern der mit Herzog Friedrich Wilhelm ll. von Sachsen Altenburg (ältere Linie) verheirateten kursächsischen Prinzessin Magdalena SibyIIe. Aus dieser verwandtschaftlichen Beziehung heraus erklärt sich auch die Tatsache‚ weshaIb sich die LeichendarstelIungen des sächsischen Kurfürstenpaares im Altenburger Bestand befinden.

Das Gemälde des Kurfürsten weist erhebliche Schädigungen auf und ist im gegenwärtigen Zustand nicht präsentierbar. Besonders problematisch erscheint das Fehlen eines ca. 40x40 cm großen Leinwandstückes. Hierfür ist zunächst eine Materialergänzung nötig. Der Totalverlust der Malerei auf dieser Partie bedarf einer sensiblen Rekonstruktion. Momentan besteht ein reger Erfahrungsaustausch mit Kunsthistorikern der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Ziel ist es, mögliche graphische Vorlagen für das Gemälde von Johann Georg l. ausfindig zu machen, um die Ergänzung der Fehlstelle so authentisch als möglich auszuführen lassen zu können. Leider gibt es kein - wie erhofft – vergIeichbares Gemälde in den Dresdener Beständen. So sind die Fachkollegen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden durchaus sehr überrascht‚ dass sich eine derartige Darstellung in Altenburg befindet.

Der Altenburger Schlossverein beteiligt sich an dem Restaurierungsvorhaben mit einer Spende von 1525,37 €. Mit diesem Betrag wird eine Finanzierungslücke geschlossen.


Quelle: Residenzschloss Altenburg